Aktion "Rotes Sofa" zeigt Engagement von Seniorinnen in Leutzsch
12.08.2013
- Die Aktion "Rotes Sofa" zur Ideensammlung an der GSS / Foto: Enrico Engelhardt
Wenn man von besetzten Häusern oder Plätzen liest, denkt man in erster Linie an junge Leute. Junge Leute, die mit solchen Aktionen für oder gegen etwas protestieren, sich damit Raum und Öffentlichkeit schaffen. Aber in Leutzsch haben die Seniorinnen der Gruppe mitgestAlter am Montag, den 12. August 2013, gezeigt, dass auch ältere Leute bei einer solchen Aktion mithalten können.
Zwischen 16:00 und 18:00 Uhr besetzten sie die Brachfläche zwischen William-Zipperer-Straße und Georg-Schwarz-Straße mit der Aktion „Rotes Sofa“. Eine Gartenbank wurde mit einer roten Decke in ein Sofa verwandelt. Auf die Begrenzungssteine stellten die Frauen kleine Blumentöpfe und Pflanzen. Ein Radio spielte fröhliche Oldiemusik. Hinzu kamen ein paar Gartenstühle und Tische und schon wurde aus der grau-betonierten Fläche eine gemütliche gartenähnliche Sitzlandschaft.
Ziel der Aktion war es, Anwohner zum Mitdenken und Mitgestalten anzuregen. Zur Georg-Schwarz-Straßenseite hin, lud eine Tafel zum Ideen teilen ein. Für eine Idee, was aus der Brachfläche werden könnte, gab es eine Fettbemme (Scheibe Brot mit Schmalz). Die vielfältigen Ideen wurden auf farbigen Zetteln aufgeschrieben und an eine Pinnwand geheftet.Eine Nutzung als Spielfläche für Schach und Boule wurde sich da gewünscht, aber auch eher pragmatische Nutzung wie die Errichtung einer öffentlichen Toilette, einem Ruheplatz mit Bänken, ein kleiner Kiosk oder ein Eiscafé mit Freisitz standen auf den Zetteln.
Obwohl die Aktion öffentlich an gut sichtbarer Stelle stattfand, trauten sich nur wenige Passantinnen und Passanten auf den Platz. Umso herzlicher wurden die mutigen Leute von den älteren Frauen begrüßt. Sie bekamen ein Getränk und einen Platz angeboten sowie eine nettes Gespräch. Die Aktion „Rotes Sofa“ zeigt einmal mehr, dass sich ein Stadtteil nur verändern kann, wenn Menschen sich dafür engagieren. Das ist in Leutzsch wieder einmal geschehen. Die positive Signalwirkung wird hoffentlich auch an den entsprechenden Stellen wahrgenommen.