Immer mehr Single-Haushalte

03.04.2013

Bildinhalt: Immer mehr Single-Haushalte  | Ihre Wäsche machen mehr als die Hälfte der Leipziger allein  / Foto: Markus Bormann/Fotolia.com
Ihre Wäsche machen mehr als die Hälfte der Leipziger allein / Foto: Markus Bormann/Fotolia.com
 

Deutlicher Zuwachs an jungen Leuten / Studenten ziehen nach Lindenau und Neuschönefeld

Mehr als die Hälfte der Leipziger leben in Single-Haushalten - darunter viele Studenten. Letztere entdecken zusehends Stadtteile wie Altlindenau, Reudnitz-Thonberg und Neustadt-Neuschönefeld, die dadurch wachsen.
Im Jahr 2012 sind deutlich mehr als 10000 Menschen in die Stadt gezogen. Die aktuelle Einwohnerzahl wird mit 541796 angegeben. Quelle dafür ist das statistische Landesamt. "Die größte Zuwanderung stellen wir in den Ausbildungsjahrgängen fest", sagte Amtsleiterin Ruth Schmidt, die den jüngsten statistischen Quartalsbericht vorstellte. Die Zuwanderung trägt wesentlich dazu bei, dass 51,8 Prozent der Leipziger in Single-Haushalten leben. Von den 150215 Singles gehören laut Bericht rund ein Drittel der Altersgruppe der unter 30-Jährigen an - das ist ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zu 2011. Nur jeder 14. Haushalt - das sind 7,1 Prozent - umfasste zum 31. Dezember 2012 vier oder mehr Personen.
36356 Studenten waren im Wintersemester 2011/12 an Leipziger Hochschulen und Fachhochschulen registriert. Die meisten leben zwar im Zentrum-Süd. Das ist bedingt durch die großen Wohnheime wie in der Straße des 18. Oktober. Dennoch registrierten die Statistiker eine Wanderung. Die Südvorstadt und Schleußig, wo in den 1990er- Jahren noch viele Studenten lebten, sind längst keine Hochburg mehr. "Bezahlbarer Wohnraum für junge Leute wird dort knapp", sagte Schmidt. Die jungen Leute suchen sich Quartiere in anderen Vierteln. Davon profitieren unter anderem Altlindenau, Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld, die jeweils um mehr als fünf Prozent gewachsen sind.
Apropos Einwohner: Laut Einwohnerregister leben 528540 Menschen in Leipzig. Das sind 13256 Personen weniger als die amtliche Zahl, die das Statistische Landesamt nach derzeitigem Stand für den 31. Dezember 2012 ausgeben wird. Peter Dütthorn, der Abteilungsleiter Statistik im Rathaus, ist sich aber ziemlich sicher, dass die niedrigere Angabe jener der Volkszählung 2011 deutlich näherkommt. Grund für die Unterschiede sind die Erfassungsmethoden. Das Statistische Landesamt greift auf Daten des DDR-Einwohnermeldeamtes zurück, die jeweils auf Landesebene fortgeschrieben und aktualisiert wurden. Das Leipziger Statistikamt hingegen verwendet die polizeilichen Anmeldungen. Erwartet wird, dass es nach dem Zensus 2011, der wahrscheinlich im Mai veröffentlicht wird, in allen deutschen Kommunen Korrekturen gibt.

Text von Mathias Orbeck

Info: Der Quartalsbericht steht im Internet unter http://statistik.leipzig.de und ist für sieben Euro im Stadthaus, Zi. 228, zu haben.

Leipziger Volkszeitung, vom 30./31.03.2013


Nachricht vom 03.04.2013
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