Stolpersteinsetzung für Erich Köhn in Leutzsch

27.07.2012

Bildinhalt: Stolpersteinsetzung für Erich Köhn in Leutzsch | Erich Köhn junior zitiert aus einem Brief, während der Steinsetzung / Foto: Enrico Engelhardt
Erich Köhn junior zitiert aus einem Brief, während der Steinsetzung / Foto: Enrico Engelhardt
 

Am Freitag, den 27.07.2012, wurde auf dem Gehweg vor dem Haus Georg-Schwarz-Straße 176 ein Stolperstein in Gedenken an Erich Köhn eingefügt. Erich Köhn (1896-1944) war ein antifaschistischer Widerstandskämpfer, der mit Flugblättern gegen das Naziregime aufbegehrte und dafür knapp 10 Jahre Haft über sich ergehen lassen musste, bevor er unter ungeklärten Umständen im Januar 1944 im KZ Buchenwald den Tod fand. Um auf Erich Köhns letzten frei gewählten Wohnort in Leutzsch aufmerksam zu machen und ihn damit in Erinnerung zu behalten, wurde der mit einer Messingplatte versehene Stolperstein dort eingesetzt. Über 25 Menschen fanden sich aus diesem Anlass um 12:45 Uhr ein, um in Anwesenheit des Sohnes von Erich Köhn, dem 80jährigen Erich Köhn junior, der Gedenksteinsetzung beizuwohnen. Während der Steinsetzung fasste Erich Köhn junior noch einmal das Leben seines Vaters zusammen und zeichnete auf Grund seiner eigenen Kindheitserinnerungen ein Bild vom Leutzsch jener Tage. Auch einen Brief seines Vater, welchen der in der Haft geschrieben hatte und in dem die Sorge um die Familie heraus stach, las Erich Köhn junior vor. Er nutzte den Anlass des Stolpersteines um darauf hinzuweisen, dass der Antifaschismus einer der Grundpfeiler der Bundesrepublik Deutschland werden solle. Damit könne man seinem Vater am besten gedenken. Einige Gäste legten nach der Zeremonie, die mit einem nachdenklichen Saxofonsolo endete, ein paar Blumen am Stein nieder.


Nachricht vom 27.07.2012
Autor: