Ausstellung „Afrikas Geister“
27.05.2019
Vom 30.06. bis zum 11.08.2019 zeigt die AtelierGalerie V. fotografische Arbeiten von Philipp Schiemann.
Jenseits von Prosa und Lyrik ist Schiemanns bislang umfangreichste Arbeit ein Sachbuch über westafrikanische Religion, mit dem er inhaltlich stark von den übrigen Publikationen abweicht. Das Manuskript, das bereits 2007 fertig in der Schreibtischschublade lag und aufgrund seiner sperrigen Thematik bis heute keinen Verleger gefunden hat, war von der Kreativität rund um die Kulte inspiriert, die in Westafrika den Wassergottheiten gewidmet sind.
Die grafischen Arbeiten der aktuellen Ausstellung greifen die Faszination auf, die initial auf Schiemanns erster Ghanareise im Jahr 2003 Motivation für die Arbeit an den in den Folgejahren entstehenden Texten wurden. Besagtes Buch mit dem Titel „Mami Wata – die afrikanische Loreley. Eine Annäherung an die traditionelle Religion Westafrikas“ ist als ergänzendes Begleitwerk zur Ausstellung in streng limitierter Edition als Hardcover im Selbstverlag erschienen.
Die dieser Ausstellung zugrunde liegenden Fotografien zeigen Kultobjekte, die aus den spirituellen und religiösen Welten Westafrikas, Haitis und Kubas stammen. Sie wurden sowohl in Westafrika als auch in Deutschland aufgenommen. Das Ziel des Künstlers war es, die Fotos mit einer Mischung aus analogen und digitalen Mitteln so lange zu bearbeiten, bis die den gezeigten Motiven innewohnende Magie sichtbar wird.
Philipp Schiemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist gelernter Mediengestalter und Autor. Seit Mitte der Neunzigerjahre veröffentlicht er Erzählungen, Gedichtbände und Hörbücher. Zwischen 1996 und 2005 ausgedehnte Lesereisen in Deutschland, Gastauftritte in der Schweiz, Schweden, Österreich und den USA. Diverse Preise und Stipendien.
„Mein Wunsch war, den Imaginationen und Assoziationen Ausdruck zu verleihen, die ich in Gegenwart der so genannten afrikanischen Kunst – die ja eigentlich einem religiösen Kontext entnommen wurde – schon als Kind hatte. Ich wollte etwas von dem Geist, von dem innewohnenden Zauber dieser Gegenstände befreien und sichtbar machen. Dabei dachte ich sowohl an die Kräfte, die den Kultobjekten von den Gläubigen zugeschrieben werden, an ihre ureigene Ausstrahlung, aber vor allem auch an die Summe menschlicher Kraft und Projektion, die den Stücken im Zuge teils Jahrzehnte währender Verehrung schon zuteil wurde. Ich erlebe sie als Speicherorte, die im Mittelpunkt zahlloser ritueller Handlungen standen und über diese Vergangenheit in einem metaphysischen Sinne Zeugnis ablegen, sofern man sich als Spiegel, als Resonanzfläche zur Verfügung zu stellen bereit ist.“
AtelierGalerie V.
Weinbergstraße 11
04179 Leipzig
E-Mail: post@AtelierGalerieV.de
Öffnungszeiten während der Ausstellungszeit:
Donnerstags 16:00–18:30 Uhr
Freitags 16:00–18:30 Uhr
Samstags 16:00–18:30 Uhr
und nach Vereinbarung
Nachricht vom 27.05.2019
Autor: S. Ruccius