Verlottertes Leutzsch

29.01.2019

Bildinhalt: Verlottertes Leutzsch | Sperrmüll neben dem Kleidercontainer auf dem William-Zipperer-Platz
Sperrmüll neben dem Kleidercontainer auf dem William-Zipperer-Platz
 

Nun liegen sie hinter uns, Jahre in denen gemeinsam mit Anwohnern der Umbau der nördlichen Georg-Schwarz-Straße geplant und diskutiert wurde und die zweijährige Umsetzung der Bauarbeiten.

Zwei Plätze wurden gestaltet, die Straße von Grund auf saniert und dabei sicherer, komfortabler und grüner für alle Anwohner und Verkehrsteilnehmer angelegt. Die Stadt Leipzig hat große Investitionen getätigt die Straße und die dazugehörigen Plätze zu Räumen mit einer positiven Aufenthaltsqualität zu machen. Dafür wurden auch Steuergelder aller Einwohner Leipzigs eingesetzt. Doch kurz nach der Eröffnung der Straße bietet sich den Betrachter ein nicht rundum positives Bild.

Alle Neuerungen und Sanierungsmaßnahmen helfen nichts, wenn man nicht bereit ist sie anzunehmen und für sie mitzusorgen. Die Fläche am Ausgang der William-Zipperer-Straße ist als Mischverkehrsfläche geplant worden. Was bedeutet, dass hier Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer den Platz gemeinsam nutzen. Was damit nicht gemeint ist, dass der freie Raum als fester Parkplatz allen anderen Verkehrsteilnehmern vorenthalten wird. Ganz besonders nicht, dass ein Raum, der offensichtlich ein Gehweg ist zu geparkt wird, nur weil er nicht extra abgegrenzt ist.

Die Schilder am Eingang der William-Zipperer-Straße sind schon derart u.a. mit Chemie-Aufklebern zugepflastert, dass der dahinterliegende Inhalt nicht oder kaum mehr zu lesen ist. Der Schaden geht in die Hunderte Euro. Ein Aufkleber zerstört ein ganzes Schild, da die darauf aufgebrachte Nachtsichtfolie beim Ablösen der Aufkleber zerstört wird. Somit könnten nur komplett neue Schilder angebracht werden, was bei der Taktzahl solcher aufgebrachten Aufkleber einfach nicht leistbar und auch unsinnig ist.

Der Platz gegenüber der Leutzsch Arkaden ist nach wie vor ein Platz, der anscheinend wenig
Gegenliebe erhält. Offensichtlich verwechselt man diesen mit einer Müllkippe, ganz bequem vor der Haustür – irgendwelche städtischen Reinigungstrupps werden diese schon säubern.

Nicht nur die nackte Erde ist hier von Hundekot übersäht. Manche Hunde scheinen es nicht bis zur unbewachsenen Grünfläche zu schaffen und verzieren den Gehweg. Die entsprechenden Hundehalter scheinen weder selbst einen Bedarf zu sehen die Häufchen zu entfernen noch werden sie von Anwohnern daraufhin zurechtgewiesen. Anders kann man sich eine solche Ansammlung von Hundekot und mittlerweile auch Hundekot-Beuteln nicht erklären. Natürlich fehlen Mülleimer um die Hundekotbeutel ordnungsgemäß entsorgen zu können an allen Ecken in der Stadt. Das Magistralenmanagement Georg-Schwarz-Straße macht sich für das Thema auch immer wieder stark. Helfen würde hier auch ein Engagement aus der Bürgerschaft, die Forderung einer Hundetoilette kann von den Anwohnern z.B. über den Stadtbezirksbeirat gestellt werden. Dieser tagt jeden 1. Mi im Monat um 17:30 Uhr im Rathaus Leutzsch, die Sitzung ist öffentlich.

Neben dem Kleidercontainer sammelt sich immer wieder Sperrmüll an. Jeder, der in Leipzig gemeldet ist kann seinen Sperrmüll kostenlos bei den Sammelstellen abgeben und jeder kann illegale Ablagerungen z.B. an die Stadtreinigung unter info@srleipzig.de melden, damit sie Kenntnis erhält bevor der Haufen immer größer wird und schnellstmöglich reagieren kann – was sie i.d.R. auch macht.

Das ganze freie Gelände gegenüber der Leutzsch Arkaden, das vor kurzem erst beräumt und eingezäunt wurde vermüllt wieder zusehends durch unachtsam liegengelassenen oder weggeworfenen Müll. Dazu kommen die verwahrlosten Grundstücke in Richtung Rathaus Leutzsch (Georg-Schwarz-Str. 129). Hier hat das Ordnungsamt hat bereits Kontakt mit dem Besitzer des Grundstücks aufgenommen. Ein Zaun soll hier weitere Vermüllung verhindern. Bis dahin muß man nicht unbedingt seinen Müll auch noch dazuwerfen!

Ist die Resignation vor dem Dreck der Leutzscher so groß, dass sich niemand mehr kümmert? Bereitschaft bedeutet nicht wegzuschauen, wenn jemand den Hundekot nicht wegräumt, selbst auch mal was aufzuheben, die Stadt auf Missstände hinweisen und selbst nach Lösungsansätzen suchen wie z.B. gemeinsame Verschönerungsaktionen.

Der Stadtraum gehört allen also sind auch alle dafür verantwortlich. Über die Zustände schimpfen und mit den Fingern auf andere zeigen ist leicht, aber weiterhin gilt: „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es!“


Nachricht vom 29.01.2019
Autor: S. Ruccius