Kojule feiert 25 Jahre Offene Kinder- und Jugendarbeit.

06.10.2017

Bildinhalt: Kojule feiert 25 Jahre Offene Kinder- und Jugendarbeit. | aktuelles Kojule Team: Gabriel Löhr, Mario Sohl, Christin Jünemann und Nadine Wohlrab
aktuelles Kojule Team: Gabriel Löhr, Mario Sohl, Christin Jünemann und Nadine Wohlrab
 

Die Kojule, namensgebend gegründet von der KOlping-JUgend-LEipzig feiert am 27. Oktober ihre 25-jährige Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen im Leipziger Westen unter dem Motto „Gemeinsam Wachsen“. Seit 2003 ist die Trägerschaft zum Caritasverband Leipzig e.V. übergegangen und auch der Standort ist nicht mehr der ursprüngliche. Die Kojule hat aber nun schon seit vielen Jahren eine feste Adresse in der ehemaligen Hausmeistervilla der nebenan gelegenen Grundschule in der Hans-Driesch-Straße 43. Aus der ehemals auf Ehrenamtlichen beruhenden Initiative rund um die Leiterin Christina Müller ist ein fester Baustein der Kinder- und Jugendarbeit in Leipzig mit 2 festen Stellen geworden. Nadine Wohlrab wird unterstützt von Christin Jünemann. Außerdem ist Mario Sohl für die Suchtberatung und -prävention über die Deutsche Rentenversicherung mit vor Ort. Ein Bundesfreiwilligendienstleistender, Praktikanten, Honorarkräfte und zahlreiche Ehrenamtliche erweitern das Team.

Das Team der Kojule plant für gewöhnlich vielfältige kostenfreie Angebote und Projekte und begleitet die Besucher der Kojule die ganze Woche sozialpädagogisch, mit einem Erziehungskonzept der Offenheit, das ständig vor- und nachbereitet, reflektiert, ausgewertet und angepasst wird. Jeder ist im Treff willkommen. Das Team hat offene Ohren für die Belange der Besucher. Gemeinsam wird gestaltet, ausprobiert geredet, gebastelt, gekocht, sich Rat geholt, geweint oder einfach mal nichts getan.

Die zweistöckige Villa bietet dafür einige thematisch getrennte Räume und Rückzugsorte, die die Besucher nach ihren Bedürfnissen (mit)gestalten. So gibt es im Erdgeschoß einen Raum mit einem Poolbillardtisch und Tischfußball sowie Sofas und Sesseln. Die Wände sind großflächig mit Graffiti gestaltet worden.

Ebenfalls im Erdgeschoß befindet sich die Küche die gleichzeitig zum Aktionsraum für Bastelarbeiten werden kann. Die Küchenzeile wurde diesen Sommer dank einer Förderung der Stadt Leipzig neugestaltet. Durch den „Children Mittagstisch“, eine Förderung des Children for a better world e.V., einer Kinderhilfsorganisation die sich gegen Kinderarmut einsetzt und für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen engagiert, steht endlich genug Geld zur Verfügung um täglich gemeinsam und ausgewogen Mittagessen für alle zu kochen. Dabei übernehmen die Besucher selbst vielfältige Aufgaben. Von der Planung über den Einkauf bis zum gemeinsamen Kochen und Essen. So entstand auch die Idee im Hof des Hauses Tomaten anzupflanzen oder einen alkoholfreien Cocktail-Wettbewerb auszurufen, der in der Krönung des besten Cocktails als Getränk der Kojule- Geburtstagsfeier münden soll. Am großen Esstisch wird außerdem regelmäßig gebastelt und das Klavier gleich daneben bietet sich zum Ausprobieren an.

Im oberen Stockwerk findet sich ein weiterer großzügiger Raum mit Tanzspiegel, Boxsack, Schlagzeug, Filmequipement, Schwarzlichttheater und jede Menge Kreativmaterial. Entsprechend vielseitig lässt sich die Nutzung erahnen. Muskeltraining ist hier gerade der Renner. Neben dem Büro des Teams findet sich noch ein Computerraum. Zu festen Zeiten wird hier kontrolliert die Medienkompetenz gefördert, Hausaufgaben und Bewerbungen vorbereitet oder es werden selbst gedrehte Filme geschnitten. Keine leichte Sache sich im Internet verlässliche Informationen zu holen.

Mit Geldern des Programmes „Hoch vom Sofa“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) konnten die Kojuler im Hof eine Kletterwand (eher ein ausgewachsener Boulderkasten) bauen der regelmäßig zu Wettkämpfen einlädt. Im Hof wurden ein Insektenhotel gebaut, sowie einen Streetballkorb aufgestellt. Hin und wieder hängt hier auch ein Boxsack zum Abreagieren.

Was zum Thema führt welche Besucher hier zu Gast sind. Frau Wohlrab berichtet von Kindern, die hier einen Raum erfahren, der ihnen Sicherheit gibt. Der für sie auch mal ein Schutzraum sein kann, wo mitgesehen, mitgehört wird, der frei von jeglichen Drogen ist (im Gegensatz z.B. zum Park am Wasserschloß). Der Meinungen, Methoden und Herangehensweisen, die verschieden vom Elternhaus sind, aufzeigen kann. Einen Raum, der neben einem Alleinerziehendenhaushalt auch erwachsene Ansprechpartner vom anderen Geschlecht anbietet. Der mit klaren Regeln und so weit möglich ohne Repressionen arbeitet. Bei Regelverstößen steht die (selbstgewählte) Wiedergutmachung an erster Stelle und erst bei groben Problemen auch mal ein Cluburlaub von der Kojule. Kinder von 6- 27 Jahren besuchen die Kojule. Aktuell sind die 30-50 täglichen Besucher zwischen 10 und 18 Jahren alt und in etwa gleich viele Jungen wie Mädchen. Das Haus ist für die Besucher da. Sie dürfen und sollen es nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gestalten.

Die Mitarbeiter der Kojule machen nicht bei den Kindern Schluss. Bei Familienproblemen kommen auch mal Eltern auf sie zu. Sie führen mit ihnen Krisengespräche. Eltern, die sich manchmal allein gelassen fühlen, helfen sie, die Jugendhilfe oder Familienbegleiter tatsächlich als Helfer wahrzunehmen, die ihnen nicht etwas wegnehmen wollen, sondern die möchten, dass es den Kindern und Eltern gut geht.

Rauskommen aus dem Gewohnten steht auch besonders bei der einmal im Jahr stattfindenden Ferienfahrten Lekijuta gefördert von „Children Entdecker“ und unterstützt vom Kolpingjugend Leipzig e.V. auf dem Programm. Kinder, die die Ferien über sonst nicht aus Leipzig herauskämen bekommen mit der Lekijuta-Fahrt die Gelegenheit in den (Bildungs-) Urlaub zu fahren z.B. auf einen Bauernhof mit Floß- Bau, Kanutour, Wald und See.

Rauskommen aus dem Alltag will die Kojule zum 25. Geburtstag und lädt daher interessierte Gäste ein mit ihnen zusammen diesen Raum für Kinder und Jugendliche zu feiern. Mit alkoholfreien Cocktails, Kuchenbuffet, kleinen Angeboten und dem Tag der offenen Küche wo die Besucher zeigen wie gesunde Snacks gehen. Gefeiert wird open end ab 15 Uhr und jeder ist herzliche willkommen!

Seine Räume vermietet die Kojule über das Wochenende auch gerne für Geburtstagsfeiern, Jugendweihefeiern oder Ähnliches.

Kontakt: Hans-Driesch-Straße 43, 04179 Leipzig, Tel: 0341-4774301, e-mail: kojule@caritas-leipzig.de


Website Kojule

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Nachricht vom 06.10.2017
Autor: S. Ruccius