Lindenau-Lobby will 140000 Euro für Verkehrsverbesserungen

01.12.2016

Bildinhalt: Lindenau-Lobby will 140000 Euro für Verkehrsverbesserungen  | Artikel LVZ, 25.11.16, Seite 17
Artikel LVZ, 25.11.16, Seite 17
 

Wie die LVZ vom 25.11.2016 berichtet, Artikel von Andreas Tappert:

Lindenau-Lobby will 140000 Euro für Verkehrsverbesserungen
Vier Ratsfraktionen reichen gemeinsame Etatanträge ein / Auch Planungen für Schulturnhalle sollen beginnen
VON ANDREAS TAPPERT

Leipzig. Eine große Koalition aus Stadträten von vier Ratsfraktionen hat im Stadtrat 140.000 Euro für Verkehrsverbesserungen in Altlindenau beantragt. Die Summe soll in den Doppelhaushalt 2017/2018 eingeordnet werden und möglichst sofort nach Inkrafttreten im Februar 2017 verfügbar sein. Außerdem wurden Planungsmittel für den Bau einer Zwei-Felder-Sporthalle für das Robert-Schumann-Gymnasium beantragt.

Das Ungewöhnliche an den beantragten 140.000 Euro ist nicht so sehr die Vielzahl der beteiligten Fraktionen, sondern die Tatsache, dass bislang noch gar nicht offiziell entschieden ist, wofür die Mittel ausgegeben werden sollen. Denn eine Ratsvorlage, die das detailliert auflisten sollte, liegt noch gar nicht vor. „Weil die Vorlage eigentlich schon am 30. September vorgelegt werden sollte, haben wir in der Stadtverwaltung nachgehakt“, berichtet Stadtrat Christian Schulze (SPD), der in Lindenau wohnt und den Antrag gemeinsam mit den ebenfalls ortsansässigen Stadträten Daniel von der Heide (Grüne), Naomi-Pia Witte (Linke) sowie Andreas Faulhaber und Michael Weickert (beide CDU) eingereicht hat. „Dadurch wissen wir, dass es einen Entwurf gibt, der sich noch in der Mitzeichnungsrunde befindet und in den nächsten Tagen vorliegen wird.“ Ein Blick in den Entwurf habe ergeben, dass die Verwaltung viele Vorschläge aufgreifen wird, die die fünf Stadträte in den vergangenen Monaten mit Hilfe von engagierten Lindenauern erarbeitet haben (die LVZ berichtete). „Mit unserem Haushaltsantrag wollen wir sicherstellen, dass die Vorhaben zügig umgesetzt werden können, wenn das Konzept der Stadtverwaltung vorliegt“, so Schulze.

Vorgesehen ist unter anderem, mit dem Geld die Verkehrsorganisation am Lindenauer Markt zu verbessern. Dort soll in einem ersten Schritt auf dem Lindenauer Markt Tempo 20 ausgeschildert werden. Im Umfeld ist die Umwidmung mehrerer Straßen in Tempo-30-Zonen geplant – so in der Enders- und Henriettenstraße. Auch in allen Seitenstraßen links und rechts der Merseburger und der Georg-Schwarz-Straße ist Tempo 30 vorgesehen. Das soll die Verkehrssicherheit erhöhen und die Lärmpegel senken.

Darüber hinaus haben die fünf Stadträte in der laufenden Haushaltsdebatte beantragt, 500.000 Euro als Planungsmittel für eine Zwei-Felder-Sporthalle in unmittelbarer Nähe zum Robert-Schumann-Gymnasium bereitzustellen. Der Neubau sei nötig, weil die Sporthallensituation dort mehr als unbefriedigend ist, heißt es in dem gemeinsamen Antrag der Stadträte. Die Schüler und die Lehrkräfte müssten dort zu je drei Standorten pendeln, was zu erheblichen Belastungen im Schulalltag führe. Da die Stadt über eine Liegenschaft in der Lützner Straße verfüge, die sich zur Errichtung einer Zwei-Felder-Halle eignet, müssten in den Jahren 2017 und 2018 ausreichend Planungsmittel bereitgestellt werden, damit spätestens 2019 mit dem Bau begonnen werden kann. Bei der potenziellen Baufläche soll es sich um ein Grundstück zwischen Demmering- und Lützner Straße handeln, auf dem sich früher eine Gärtnerei befand.

Die beiden Vorstöße der Lindenau-Lobby werden derzeit von der Stadtverwaltung geprüft. Diese Prüfung werde voraussichtlich bis zum 5./6. Dezember abgeschlossen sein, heißt es intern. Anfang Januar steht dann eine erneute Abwägung aller Haushaltsanträge im Finanzausschuss des Stadtrates an, bevor dann Anfang Februar Leipzigs Doppelhaushalt 2017/18 beschlossen werden soll. Weil hinter den beiden Lindenau-Vorstöße gleich vier Fraktionen stehen, gelten die Erfolgsaussichten der beiden Vorstöße als relativ groß.
Vier Ratsfraktionen reichen gemeinsame Etatanträge ein / Auch Planungen für Schulturnhalle sollen beginnen



Nachricht vom 01.12.2016
Autor: S. Ruccius