Leipziger Agenda-Preis 2009 an kunzstoffe e.V.

29.03.2010

Bildinhalt: Leipziger Agenda-Preis 2009 an kunzstoffe e.V. | Foto: Wolfgang Zeyen
Foto: Wolfgang Zeyen
 

Agenda-Preisträger: Kai Rensmann (2. von links) von den Leipziger Servicebetrieben (Unternehmen), Henry Hufenreuter (Ehrenamt), Daniela Nuß vom Verein "KunZstoffe" sowie Thomas Farken vom Geyser-Haus (Kategorie Projekte). Ralf Elsässer (links) und Siegrun Kabisch (2. von rechts) vom Agenda-Büro gratulieren.





Großer Bahnhof gestern im LVZ-Kuppelsaal: Im Beisein von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wurden die Agenda-Preise verliehen, Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Preisträger sind Henry Hufenreuter vom Bürgerverein Neustädter Markt, die Leipziger Servicebetriebe (LSB) sowie die Projekte Kindergartenorchester vom Verein Geyser-Haus und die urbane Ideenwerkstatt des Vereins "KunZstoffe".
Jung hob in seinem Grußwort hervor, dass ihm die Würdigung und Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements besonders am Herzen liegt. Gerade, weil auch die globale Finanzkrise Leipzig spürbar erreicht habe. "Durch Abzocke, schamlose Geldgier und offensichtlich kriminelles Handeln der ehemaligen KWL-Geschäftsführer", sagte er. Es seien globale Anstrengungen nötig, nachfolgenden Generationen Hoffnung und Zukunft zu geben. Dem diene auch das "Netzwerk guter Beispiele", von denen einzelne Initiativen mit dem Agenda-Preis geehrt werden. Der Preis wird jährlich in Kooperation mit den Stadtwerken Leipzig, der Verbundnetz Gas AG und der Stiftung "Bürger für Leipzig" vergeben.
Henry Hufenreuter siegte in der Kategorie ehrenamtliches Engagement. "Seit 13 Jahren im Bürgerverein Neustädter Markt aktiv, hat er mit vielen unterschiedlichen Projekten die Entwicklung des Stadtteils mitgeprägt", lobte Eckhard Janke von der Stiftung "Bürger für Leipzig". Dazu gehöre beispielsweise die Organisation von Zwischennutzungen auf ungenutzten Brachflächen wie dem Bürgergarten Meißner Straße.
Den Unternehmenspreis erhielt die Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH. Die ist laut Geschäftsführer Thomas Prauße von den Stadtwerken "Monitor für Umweltfragen" in der LVB-Gruppe. Ein Beispiel: Die LSB führten eine umfassende Analyse der Biomassestoffströme in Leipzig durch, um Potenziale zur besseren energetischen Verwertung von lokal anfallender Biomasse herauszuarbeiten. Daraus sollen Projekte zur Biomasseverwertung abgeleitet werden.
Für Projekte wurden diesmal gleich zwei Preise vergeben. Einen erhielt der Verein Geyser-Haus für sein Kindergartenorchester, um Steppkes an Musik und das eigene Musizieren heranzuführen. Derzeit sind daran drei Kitas beteiligt, 15 sollen es werden. "Die Erzieherinnen werden befähigt, dass sie mit den Kindern musikalisch arbeiten können", betonte Bernhard Kaltefleiter von der Verbundnetz Gas AG. Durch die Einbeziehung der überwiegend älteren ehrenamtlichen Helfer in die musische Erziehung trage das Projekt zu einer Stärkung der Verbindung der verschiedenen Generationen bei. Dies sei ein erklärtes Ziel der Leipziger Agenda 21.
Den zweiten Preis bekam das Projekt "KunZstoffe". Dahinter verbirgt sich eine urbane Ideenwerkstatt, Häusern in der Georg-Schwarz-Straße 7 und 9 neues Leben einzuhauchen. Die wurden vom Verein in Erbpacht übernommen, es wurden Strom- und Wasserleitungen gelegt, Heizmöglichkeiten geschaffen und Fenster repariert. Das Besondere ist: Die Wegwerfgesellschaft wird durch den Verein hinterfragt, der Altstoffe verwendet und diese kreativ Arbeitenden für neue Produkte zur Verfügung stellt. Zugleich werden jungen Leuten Werkstatträume und Ateliers preiswert angeboten.

Mathias Orbeck

Leipziger Volkszeitung 24. März 2010


Nachricht vom 29.03.2010
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