Informationsveranstaltung zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans bis 2017
19.01.2016
Gestern abend war die Aula der Volkshochschule Leipzig gut gefüllt, als mit der Informationsveranstaltung zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Startschuss zur Beteiligung der Öffentlichkeit in einem zweijährigen Prozess gegeben wurde. Unter den Teilnehmer_innen waren neben Vertreter_innen der Verkehrsverbände wie dem ADFC Leipzig und dem Ökolöwen- Umweltbund Leipzig e.V. auch mehrere Stadträte der CDU, Linkspartei und B90. Zunächst informierten der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Leipzig Michael Jana, der Geschäftsführer des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes MDV Steffen Lehmann und der LVB-Verkehrsplaner Wolf-Ekkehard Westphal (in Vertretung für den erkrankten Bereichsleiter Verkehrsmanagement Holger Flache) über Zweck und Inhalt des Nahverkehrsplans, die Grundlagen und das Verfahren seiner Fortschreibung sowie die Zukunftsstrategien von MDV und LVB.
Die LVB haben sich zum Ziel gesetzt, dass künftig ein Viertel aller Wege in Leipzig mit dem öffentlichen Nahverkehr bestritten wird. 2013 beförderten sie 142,2 Millionen Fahrgäste. Im darauffolgenden Jahr ging die Zahl aufgrund der Eröffnung des Citytunnels und neuen mitteldeutschen S-Bahn-Netz auf 136,2 Millionen zurück. Für 2015 waren bereits wieder 137,3 Millionen Fahrgäste prognostiziert worden und diese Zahl wurde noch übertroffen. Bis 2020 soll sie auf 159,6 Millionen steigen.
Deutlich wurde, dass konkrete neue Straßenbahn- und Buslinien, Haltestellen, Fahrplanänderungen etc. nicht Gegenstand des Nahverkehrsplanes sein können, sondern dass es dabei um allgemeinere Ziele und Aufgaben geht. Hierzu gehört vor allem, dass das Haltestellennetz der LVB dichter werden soll, um unter anderem auf die zunehmende Zahl an älteren Menschen reagieren und ihnen kürzere Wege zur nächsten Haltestelle bieten zu können.
Der Vorschlag, auf der Linie 7 eine zusätzliche Haltestelle zwischen Diakonnissenhaus und Rathaus Leutzsch in etwa auf der Höhe des ALDI am Ellernweg einzurichten, passt da sehr gut zu diesem Ziel. In der anschließenden Diskussion wurden weitere konkrete Verbesserungsvorschläge, aber auch Beschwerden für das gesamte Stadtgebiet vorgebracht.
Der Zeitplan zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes beinhaltet eine Reihe weitere Informations- und Diskussionsveranstaltung und andere Beteiligungsformate für und mit den Leipziger Bürger_innen, ehe der neue Plan im Dezember 2017 dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll.
Vorschläge zu konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Nahverkehrs werden auch schon im Online-Dialog zur Fortschreibung des im Jahr 2009 beschlossenen Luftreinhalteplans sowie des Lärmaktionsplans aus dem Jahr 2013 unter https://www.luftlaermdialog.leipzig.de/* diskutiert, der noch bis Ende Februar läuft.
*Update 2017: Link offline
Nachricht vom 19.01.2016
Autor: Roman Grabolle