Handlungskonzept für das geplante ESF-Fördergebiet Leipziger Westen fertiggestellt

16.12.2015

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Die Stadt Leipzig wird mit einem gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzept (GIHK) Zuwendungen aus der neuen ESF-Richtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung" für den Leipziger Westen beantragen.

Dazu hat das ASW eine Vorlage erstellt, die voraussichtlich Ende Februar 2016 dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Bereits Mitte Januar 2016 soll der Förderantrag bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eingereicht werden. Programmstart ist für Mitte April avisiert -vorbehaltlich des Stadtratsbeschlusses und des positiven Förderbescheides der SAB.

Ziel des GIHK ist die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten für alle benachteiligten Bevölkerungsgruppen im Leipziger Westen und der Abbau der sozialräumlichen Disparitäten durch ein Bündel von niederschwelligen, informellen Vorhaben in den Bereichen Bildung, soziale Integration und Wirtschaft - maßgeblich getragen von Akteuren aus dem Stadtteil.

Insgesamt sollen mit dem neuen ESF-Stadtentwicklungsprogramm im Leipziger Westen 26 Einzelvorhaben im Gesamtumfang von 2,042 Mio. € umgesetzt werden - davon allein 19 im Bereich Bildung. Die Finanzierung erfolgt zu 95 % aus Fördermitteln des Freistaates Sachsen und zu 5 % aus städtischen Haushaltsmitteln.

Die Erarbeitung des GIHK erfolgte gemeinsam mit Vertretern der Fachämter, des Jobcenters und einer Vielzahl von privaten Stadtteilakteuren (insb. Vereine und Initiativen). Bei der Auswahl der Projektideen wurde auf eine angemessene Berücksichtigung der Zielgruppe der Flüchtlinge und Asylsuchenden geachtet.

Auf der Grundlage des vorliegenden Teilkonzepts für die Handlungsfelder „informelle Kinder- und Jugendbildung" und „Bürgerbildung/lebenslanges Lernen" hat das ASW bereits im Oktober 2014 und im März 2015 zwei Aufrufe im Internet gestartet, bei denen freie Träger aus dem Leipziger Westen ihre Projektideen einreichen konnten. Insgesamt sind 39 Anträge eingegangen, davon wurden 35 für die qualitative Wertung zugelassen. Die Bewertung erfolgte entlang eines Kriterienkatalogs und einer Bewertungsmatrix durch eine Jury aus Vertreter/-innen der Fachämter und des Quartiersrates. Im Ergebnis erhielt jede Projektidee eine Durchschnittspunktzahl, die aus dem Mittelwert der Punktevergaben der Fachämter und des Quartiersrates (Verhältnis 50:50) gebildet wurde. Anschließend wurden 19 Projektideen, die die im Vorfeld festgelegte Mindestpunktzahl erreicht haben, in das GIHK aufgenommen.

Die Darstellung der Problemlagen sowie die Angebots- und Defizitanalyse im Handlungsfeld „Soziale Eingliederung/Integration in Beschäftigung" stützt sich maßgeblich auf gebietsbezogene Daten des Jobcenters, des Kommunalen Eigenbetriebes Engelsdorf und aus Erfahrungen des Jobpoints im Stadtteilladen Leipziger Westen. Die daraus entstandenen zwei Projektideen, der jobpoint basic und das beschäftigungsnahe Migranten-Netzwerk, wurden von Know-How-Trägern aus dem Gebiet eingereicht und nach intensiver Abstimmung mit den Fachreferaten, dem Jobcenter und dem Quartiersrat Leipziger Westen in das GIHK aufgenommen.

Die Konzipierung des Handlungsfeldes „Wirtschaft im Quartier" erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und dem vom ASW beauftragten Koordinator Wirtschaft Leipziger Westen. Aufgrund der komplexen Problemlagen und Bedarfe wurden neben der Auswertung des vorhandenen Datenmaterials der Stadtverwaltung und der Kammern verstärkt Expertenmeinungen aus dem Gebiet einbezogen. Hier sind zu nennen: Jobpoint Leipziger Westen, Unternehmerstammtisch Leipziger Westen, Beraterin des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes für den Leipziger Westen, Beraterinnen des BIC, Leipzig School of Design sowie Social Impact Lab. Daraus entwickelten sich zwei Projektideen - ein Design-Netzwerk und ein Netzwerk für soziale Unternehmen.

Den „begleitenden Maßnahmen" wird eine koordinierende, unterstützende und qualitätssteuernde Rolle zuteil. Die zur Förderung vorgeschlagenen Stadtteilmanagements „Wirtschaft" und „soziale Integration" sollen das ausschließlich auf die städtebauliche Entwicklung des Gebiets ausgerichtete Stadtumbaumanagement verstärken und durch die Erweiterung um die Kompetenzfelder „Unternehmens- und Beschäftigungsentwicklung" und „Bürgerbildung und soziale Integration von Migranten/-innen" zu einem Quartiersmanagement mit ganzheitlichem Ansatz verhelfen. Neben den beiden o.g. STM-Vorhaben soll eine „technische Programmbegleitung" die einzelnen Projektträger vor Ort bei der administrativen Umsetzung ihrer Fördervorhaben unterstützen.

Weitere Informationen unter www.leipziger-westen.de.


Nachricht vom 16.12.2015
Autor: Roman Grabolle