"Der Geizkragen" zieht in den Garten der Villa Hasenholz

26.08.2014

Bildinhalt: "Der Geizkragen" zieht in den Garten der Villa Hasenholz  | Madeleine Brandt, Sarah Arndtz, Josef Weitenbörner im Wohnwagen, Karla Müller davor./Foto:A. Kempner
Madeleine Brandt, Sarah Arndtz, Josef Weitenbörner im Wohnwagen, Karla Müller davor./Foto:A. Kempner
 

Ein Bühnenbild muss nicht straßentauglich sein. Und so ist auch der Wohnwagen, in dem die Cammerspiele seit Ende Juli Molières "Der Geizige" als ihr diesjähriges Sommertheater inszenieren, längst nicht mehr für den Verkehr zugelassen. Ein Schrottplatz in Wahren hatte das Gefährt dem Ensemble geschenkt, schon der Transport in den Hof der Kunst- und Bauschlosserei, wo die ersten zehn Aufführungen angesiedelt waren, bereitete Kopfzerbrechen.

Die freie Leipziger Kulturszene kennt sich jedoch darin aus, ihre Pläne erfindungsreich in die Tat umzusetzen - und so hat es das Team um Regisseur Sebastian Börngen auch geschafft, mit dem Wohnwagen abermals quer durch die Stadt zu ziehen: von der Südvorstadt zurück in den Nordwesten, nach Leutzsch an die Villa Hasenholz am Rande des Auenwalds. In deren Garten sind von morgen bis Freitag die drei letzten Vorstellungen der Spielzeit geplant.

Dorothea Wagners Bühne, deren Kern eben der zum Publikum komplett geöffnete Wohnwagen bildet, hat sich schon am ersten Standort als Clou der Inszenierung erwiesen. Das Utensil ermöglicht das seltene Spektakel einer Kammerkomödie unter freiem Himmel. Molières Lustspiel adaptiert das Ensemble nicht zuletzt nach dem Vorbild von Louis de Funès' Film "Louis, der Geizkragen" - und erliegt nur manchmal der Versuchung, allzu sehr zu überdrehen.

Text von mwö.

Leipziger Volkszeitung, vom 26. 08. 2014

Info: "Der Geizkragen", morgen bis Freitag, je 19.30 Uhr, Villa Hasenholz (Gustav-Esche-Straße 1), Eintritt 10/6 Euro


Nachricht vom 26.08.2014
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