Ideensammlung beim 4. Forum Georg-Schwarz-Straße

04.04.2014

Bildinhalt: Ideensammlung beim 4. Forum Georg-Schwarz-Straße | In Arbeitsgruppen wurden beim Forum Ideen fĂĽr die GSS entwickelt / Foto: Enrico Engelhardt
In Arbeitsgruppen wurden beim Forum Ideen fĂĽr die GSS entwickelt / Foto: Enrico Engelhardt
 

Beim vierten Forum Georg-Schwarz-Straße, das am 04. April 2014 in der Sprachheilschule „Käthe Kollwitz“ (Uhlandstraße 28) stattfand, wurden viele Ideen für die weitere Magistralenentwicklung gesammelt. Die Veranstaltung wurde gemeinschaftlich vom Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) und dem Magistralenmanagement Georg-Schwarz-Straße organisiert und durchgeführt. Fritjof Mothes und Magistralenmanagerin Daniela Nuß führten ab 18:30 Uhr durch den Abend, der von den Besucherinnen und Besuchern auch einiges an Mitarbeit erforderte. Vielleicht waren deshalb auch nur knapp 50 interessierte Menschen zusammen gekommen, um sich mit den neuesten Entwicklungen entlang der Magistrale auseinanderzusetzen. Im ersten Teil des Abends hielt Stefan Geiss (ASW) eine Eröffnungsrede und warb um Unterstützung und Offenheit bei Bürgerinnen und Bürgern für die weitere Aufwertung der Georg-Schwarz-Straße. Im Anschluss an die Rede trug Daniela Nuß das Thema ins Publikum und befragte einige BesucherInnen zu ihrer Meinung zur bisherigen Entwicklung und mit welcher Motivation sie zum Forum gekommen seien. Durchweg war ein Interesse an einem weiteren Aufschwung der Straße vorhanden, auch wenn der Weg dahin mitunter etwas kritisch gesehen wurde. Eine ansässige Händlerin fragte, warum die Fördergelder stets nur den neuen Akteuren gegeben werden, wurde aber darüber aufgeklärt, dass auch sie einen Förderantrag stellen könne. Auch die Sicherheit in der Straße wurde thematisiert. Bedenken, dass die Georg-Schwarz-Straße gefährlich oder unsicherer als andere Hauptverkehrsstraßen in Leipzig sei, konnte Bürgerpolizist Jens Löbner mit seiner Antwort zerstreuen. Missverständnisse wurden im Dialog auf diesem Wege schon abgebaut und ausgeräumt.

Es folgte die Vorstellung der Arbeitsgruppen mit den dazugehörigen Moderatoren, wobei der Männerüberschuss auch dem Publikum auffiel und eine ältere Dame fragte, wo denn die Frauen hier seien. Für Gruppe 3 fand sich dann noch spontan eine weibliche Moderatorin. In fünf Arbeitsgruppen konnten folgende Themen behandelt werden:

1. Läden, Händler, Initiativen – Zusammenarbeit, Straßen- und Stadtteilfeste

2. Willkommenskultur – Wie passen unterschiedliche Lebensvorstellungen und -ansprüche zusammen?

3. Interventionen in den öffentlichen Raum – Pflanzungen, Patenschaften durch Anwohner

4. GSS - Nord (Leutzscher Anfang) – Straßenumbau 2015/16 - Gebäudesanierungen

5. GSS – Süd (Merseburger Str. – Rathaus Leutzsch) – Kleine Maßnahmen, was ist sinnvoll und gewünscht?

Nach einer kleinen Pause, gingen die verbliebenen Anwesenden in die Arbeitsgruppen. Diese setzten sich in verschiedenen Räumen im Schulgebäude zusammen und diskutierten über ihre Themen. Nebenbei hatten sie dort die Möglichkeit Essen und Getränke zu sich zu nehmen. Es gab Brot und mehrere selbst gemachte Aufstriche vegetarischer und veganer Art. Jede Arbeitsgruppe hatte 45 Minuten Zeit. Im Anschluss gab es in der Aula der Schule die Präsentation der Ergebnisse.

Die von Christoph David Schumacher (Tüpfelhausen e. V.) geleitete Händler-AG kam zu dem Schluss, dass die HändlerInnen entlang der Magistrale viel mehr durch persönliche Gespräche und Vort-Ort-Besuche in das Geschehen integriert werden müssten. Auch könnten von der Händlerschaft eigene Initiativen ausgehen, wie zum Beispiel ein Händlerzusammenschluss oder ein Händlerfest. Vergleiche mit der IG Karli, wo selbiges schon funktioniert, wurden gezogen. Von den acht TeilnehmerInnen in dieser AG war jedoch nur eine Händlerin dabei.

Die AG „Willkommenskultur“, moderiert von Fritjof Mothes, hat sich vor allem auf die seit diesem Jahr in der Straße lebenden Flüchtlinge in der GSS 31 fokussiert. Ideen und gemeinsame Projekte, um die Flüchtlinge miteinzubeziehen gab es viele, angefangen von einem regelmäßig stattfindenden Nachbarschaftscafé über gemeinsame Projekte (Vorschlag GSS 31 und Kunterbunte 19) bis zu einem in der Straße wirkenden gegenseitigen Rabattsystem. Die AG bestand inklusive Moderator aus sechs Leuten.

Am schwächsten besucht war die Arbeitsgruppe „Interventionen in den öffentlichen Raum“. Neben dem Moderatorenduo war nur noch Magistralenmanagerin Daniela Nuß und eine in der Magistrale ansässige Händlerin anwesend. So wurde das Zusammentreffen eher zu einem persönlichen Kennenlernen genutzt und über urbanes Gärtnern an sich gesprochen. An der Idee gemeinsam mit AnwohnerInnen und Flüchtlingen Brach- in Grünflächen zu verwandeln, wollen die Stadtpflanzer jedoch weiterhin festhalten.

Die AG „GSS Nord (Leutzscher Anfang)“ war mit 8 TeilnehmerInnen sowie den beiden Moderatoren Christian Möckel (BV Leutzsch) und Roman Grabolle (Magistralenmanagement GSS) gut besucht und arbeitete Themen heraus, wie die mögliche Verschärfung der Parkplatzsituation in den kommenden Jahren. Im Rahmen der Neugestaltung der GSS 2015/16 wurde auch eine Straßenbreite im Leutzscher Teil auf 3,25 m angeregt, um Sicherheit für Fahrradfahrer zu gewährleisten. Was die Gebäudesituation angeht, gelangte man in dieser AG zu dem Vorschlag, dass sich eher kleinere Gruppen treffen sollten, die mit einem Gebäude direkt zu tun haben (Beispiel: Vermieter, Mieter, Vertreter der Stadtverwaltung / Ämter), um konkrete Maßnahmen zu besprechen. Auch die Rolle der Stadtbezirksbeiräte und der Stadträte ist dabei noch ausbaufähig.

Tim Tröger (Stadtlabor) moderierte die GSS-Süd-AG, die sich vor allem mit kleinteiligen Maßnahmen im Lindenauer Teil der Georg-Schwarz-Straße beschäftigen sollte. Neun interessierte TeilnehmerInnen hatte diese Runde. Eine „lebenswerte Straße“ mit Wohn-, Arbeits, Lebens-, Einkaufs- und Freizeitwert, die immer wieder zu neuen Entdeckungen reizt, war einer der Wünsche innerhalb dieser Gruppe. Daran kann und sollte gearbeitet werden. Auch die alltäglichen Problem, wie Hundekot, die immer noch nicht barrierefrei gestalteten Haltestellen, eine laute Straßenbahn und die dringen reparierungsbedürftigen Straßenschäden im Südabschnitt entlang der Gleise wurden benannt. Ideen, wie ein Tempolimit für die Straßenbahn, hätten eines Vertreters der Leipziger Verkehrsbetriebe benötigt bezüglich konkreter Aussagen zur Umsetzbarkeit. Von den LVB stand leider niemand für eine Teilnahme am Forum zur Verfügung.

Am Ende der AG-Präsentationen bedankten sich Fritjof Mothes und Daniela Nuß bei den BesucherInnen des Forums und erteilten Stefan Geiss dann noch einmal die Möglichkeit ein paar abschließende Worte zu sagen. Er zeigte sich zufrieden mit der bisherigen Entwicklung der Magistrale und blickte bei so viel Engagement und Ideenreichtum auch optimistisch in die Zukunft. Um 20:40 Uhr endete das Forum Georg-Schwarz-Straße 2014.
Vieles ist erreicht, aber viel bleibt auch noch zu tun.


Nachricht vom 04.04.2014
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