Flüchtlingshaus in der GSS 31 fast bezugsfertig - Pandechaion e. V. als sozialer Betreuer eingesetzt

09.12.2013

Bildinhalt: Flüchtlingshaus in der GSS 31 fast bezugsfertig - Pandechaion e. V. als sozialer Betreuer eingesetzt | Frau Dorsch vom Pandechaion e. V. ist fĂĽr die GSS 31 zuständig / Foto: Enrico Engelhardt
Frau Dorsch vom Pandechaion e. V. ist für die GSS 31 zuständig / Foto: Enrico Engelhardt
 

Am Samstag, den 07. Dezember 2013, konnte sich die Öffentlichkeit beim Tag der offenen Tür im Asylbewerberhaus Georg-Schwarz-Straße 31 die zukünftigen Wohnverhältnisse der Flüchtlinge anschauen. Die Zimmer sind jeweils mit zwei Betten, zwei Nachttischen und zwei Schränken ausgestattet, in kleineren Zimmern ist dieselbe Einrichtung nur einzeln vorhanden. Im zur jeweiligen Wohnung gehörenden Badezimmer gibt es ein WC, ein Waschbecken und eine Dusche. Die Küchen sind sehr eng geraten, mit Kühlschrank, Spüle, Herd und kleinem Tisch, aber kaum Platz zum Sitzen. Manchmal schließt sich hinter der Küche ein Balkon zur Hofseite des Hauses an. Der Hof selbst ist von einer großen Mauer umzogen und bietet ebenfalls kaum Raum für Entfaltungsmöglichkeiten. Die beiden unteren Räume des Hauses mit den großen Schaufenstern zur Magistrale hin sollen zu Gemeinschaftsräumen werden. Auch kulturelle Angebote sowie Deutschkurse werden dort stattfinden.

Der Träger, der auch für die soziale Betreuung vor Ort zuständig sein wird, ist der Pandechaion e. V. - das ist Griechisch und bedeutet „Herberge“. Der Verein wird auch das Flüchtlingshaus in der Georg-Schumann-Straße 121 betreuen.

Ansprechpartnerin für die Georg-Schwarz-Straße 31 ist Frau Dorsch. Sie erklärt ihre Aufgabe so: „Ich bin für die soziale Betreuung zuständig, das ist nicht gleichzusetzen mit einer staatlichen Aufsicht. Ich helfe bei der Organisation vor Ort. Meine Arbeit wird darin bestehen Termine zu koordinieren, wenn zum Beispiel einer der Bewohner mal zum Arzt muss oder zu einem Rechtsanwalt. Dann sorge ich dafür, dass auch einer unserer ehrenamtlich bei uns arbeitenden Dolmetscher Zeit hat. Außerdem werde ich mehrmals in der Woche hier sein und Deutschkurse in den Gemeinschaftsräumen geben.“ Auch für die Zusammenführung von Flüchtlingen und Anwohnern der Magistrale zeigt sie sich offen. Sie hat auch schon ein paar Ideen, wie kulturelle Kontakte geknüpft werden können: „Ich kann mir vorstellen, einige Leute mit zum Frübü ins hinZundkunZ mitzunehmen. Beim gemeinsamen Essen kann man sich gut gegenseitig kennenlernen.“ Auf Nachfrage, ob die Sprachbarriere nicht hinderlich sein könnte, verriet Frau Dorsch, dass die meisten der 30 bis 35 einziehenden Flüchtlinge in der Georg-Schwarz-Straße Tschetschenen sein werden und sie selbst mit ihren Russischkenntnissen da aushelfen wird. Die Flüchtlinge, die in die GSS31 ziehen, leben auch alle schon in größeren Flüchtlingsunterkünften innerhalb Leipzigs. Es werden überwiegend Familien sein. Durch den Schnitt der Wohnungen wird es sich allerdings auch nicht vermeiden lassen, diese Familien mit ihnen unbekannten Einzelpersonen gemeinsam in einer Wohnung unterzubringen.

Es wird kein Wachmann vor Ort sein, wie in größeren Unterbringungen. Die Bewohner bekommen die Schlüssel für ihre Wohnungen und können sich frei bewegen. Regelmäßig wird Frau Dorsch bei den Leuten klingeln und fragen, ob es ihnen gut geht. Falls es Probleme geben sollte, haben die Bewohner einen Notknopf in ihren Wohnungen. Auch ist Frau Dorsch verpflichtet der Stadt Meldung zu machen, wenn sie einen Bewohner längere Zeit nicht antrifft: „Nach 7 Tagen ohne Auffinden der Person muss sie abgemeldet werden. Das ist rechtlich so vorgeschrieben“. Im Moment geht sie aber davon aus, dass sich die Flüchtlinge in der Georg-Schwarz-Straße wohlfühlen werden, zumal die Wohnungen nicht vergleichbar seien, mit den Massenunterkünften, die sie zur Zeit bewohnen müssten. Als Stichtag für den Einzug wurde der 16. 12. 2013 genannt. Wenn die Bauarbeiten im Haus, die noch nicht ganz abgeschlossen sind, länger andauern, könnte sich der Einzugstermin für die Flüchtlinge auch auf Anfang Januar 2014 verschieben.


Nachricht vom 09.12.2013
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